Proxy
IT-Glossar

Proxy: Bedeutung des Begriffs im IT-Wesen

Das Wort “Proxy” stammt aus dem Englischen und bedeutet “Stellvertreter”. In der Informationstechnologie wird damit eine Schnittstelle zur Kommunikation innerhalb eines Netzwerks bezeichnet, die zwischen zwei seiner Teilnehmer vermittelt. Diese stehen also nicht im direkten Austausch, sondern nehmen einen Umweg über den Proxy(-Server). Wozu das gut ist und welche Aufgaben ein Proxy erfüllt, lesen Sie im folgenden Beitrag zum Proxy und seiner Bedeutung.

Was ist ein Proxy?

Ein Proxy-Server dient in einem Netzwerk als Vermittler zwischen dem Client eines Nutzers und Netzwerk-Ressourcen, beispielsweise einer Website. Stellt ein Client eine entsprechende Anfrage, nimmt der Proxy diese entgegen, beurteilt sie nach zuvor konfigurierten Kriterien und leitet sie an den Server, der die Ressource zur Verfügung stellt, weiter. Durch das Zwischenschalten eines Proxy-Servers kann dieser verschiedene Aufgaben übernehmen:

Proxy und seine Bedeutung: Anwendungsfälle

  • Caching: Der Proxy-Server speichert gesendete Daten zwischen, um häufiger gestellte Anfragen schneller bearbeiten zu können. Ruft ein Client beispielsweise öfter dasselbe PDF im Internet ab, muss es mit Proxys nicht immer wieder neu vom eigentlichen Server geladen werden, sondern wird direkt bereitgestellt.
  • Anonymisierung: Möchten Nutzer ihre IP-Adresse und damit zusammenhängende Informationen im Netzwerk verschleiern, übernimmt ein Proxy auch diese Aufgabe. Für andere Netzwerkteilnehmer sind dann nur Adresse und Standort des Proxy-Servers erkennbar. Ein Beispiel ist das anonyme Surfen im Internet, um Ländersperren bei Video-Inhalten zu umgehen.
  • Bandbreitenkontrolle & Lastverteilung: Proxys können durch ihre Vermittlerrolle auch für die bedarfsgerechte Zuteilung nötiger Ressourcen an die verschiedenen Clients sorgen. Sie priorisieren die Datenpakete und verteilen sie entsprechend. So wird Bandbreite effizient genutzt und die Netzwerklast optimal verteilt.
  • Filterung: Mit einem Proxy-Server lassen sich bestimmte Inhalte filtern, wenn er entsprechend konfiguriert ist. Dadurch leitet er bestimmte Anfragen nicht weiter. Häufige Anwendung finden solche Proxys beispielsweise in Intranets, wenn Arbeitnehmer keine Websites zu privaten Zwecken besuchen sollen.

Proxy-Server, die dem Schutz der Clients — wie im Beispiel Anonymisierung — dienen, werden Forward-Proxys genannt. Umgekehrt kann ein solcher “Stellvertreter” auch andere Server vor unerlaubtem Zugriff im Netz schützen. Dann Reverse-Proxy genannt, ist er insbesondere für die IT-Sicherheit in Unternehmen von Bedeutung.

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