Real-Time Application: Arten und Anwendungsbereiche
Der Begriff Real-Time Application (kurz RTA oder „Echtzeitanwendung”) beschreibt ein System, bei dem der zeitliche Rahmen von hoher Relevanz ist. Grundsätzlich trifft diese Bezeichnung auf eine Anwendung zu, die eine für den Menschen kaum wahrnehmbare Verzögerung zwischen dem auslösenden Ereignis und dem Ergebnis aufzeigt (sog. „Echtzeit”). Dieser zeitkritische Faktor grenzt RTAs von Traditional Applications ab.
Arten von Echtzeitanwendungen
Grundsätzlich werden Real-Time Applications in zwei Gruppen unterschieden:
- Weiche Echtzeitanwendung (oder auch „Soft Real-Time Application”):
Wird eine Aufgabe innerhalb eines definierten Zeitraums nicht ausgeführt, bleibt das System funktionsfähig, arbeitet jedoch mit geringerer Ausgabequalität – wie etwa beim Web-Surfen oder Gaming. - Harte Echtzeitanwendung (oder auch „Hard Real-Time Application”):
Die Webanwendung stellt den Betrieb ein, wenn ein Termin verpasst wurde. Läuft ein System über Java-Technologie, kann es mittels Java Real-Time um harte Echtzeitfähigkeiten erweitert werden.
Folglich kann der Ausfall eines Echtzeitsystems mit soft Real-Time die Qualität der Ergebnisse beeinträchtigen. Bei Systemen mit hard Real-Time besteht jedoch die Gefahr, dass Schäden an Maschinen oder sogar Menschen entstehen. Daher sind – je nach Anwendungsbereich einer Real-Time Application – unterschiedliche Reaktionszeiten („Response Times”) erforderlich, die auf einer Risikoabwägung beruhen.
Anwendungsbereiche
Aufgrund ihrer hohen Reaktionsgeschwindigkeit werden Echtzeitanwendungen häufig
- in Automatisierungsprozessen (z. B produzierende Industrie),
- im Gesundheitswesen (z. B. Herzfrequenzsensoren) und
- in der Automobilindustrie (z. B. Steuerungssysteme in PKWs) eingesetzt.
User erleben Real-Time Applications besonders deutlich im Bereich der alltäglichen Telekommunikation. Denn durch einen kontinuierlichen Informationsaustausch in kurzen Zeitintervallen streben Provider und Softwareanbieter die bestmögliche Servicequalität an – sowohl für den Data-Transfer als auch für Video-Streaming, Telefonie und Hi-Fi (High Fidelity).
Real-Time Applications im Rahmen der Softwaremodernisierung
Neben Rich Internet Applications (RIA) spielen Real-Time Applications eine zentrale Rolle bei der Softwaremodernisierung, da sie es ermöglichen, sofort auf Nutzereingaben und Datenveränderungen zu reagieren. Durch die Modernisierung von Anwendungen können Echtzeit-Funktionalitäten integriert werden, was die Performance und Nutzererfahrung erheblich verbessert. Dies führt zu mehr Flexibilität und Skalierbarkeit.
Bei fecher wird dieser Ansatz zum Beispiel durch das Web-Enabling unterstützt, indem bestehende Desktop-Anwendungen zu browserbasierten Echtzeitlösungen transformiert werden. So werden sie zukunftssicher, skalierbar und bieten eine moderne User Experience.
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